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Sonntag, 14. Januar 2018

Adventure-Race und Wandern in Deutschland

Im Herbst stand mal wieder sportliche Betätigung auf meinem Plan.
Gemeinsam mit meinem Bruder nahm ich an einem Adventure-Race teil. Da es unser erstes derartiges Rennen war, starteten wir in der Kategorie Kurzstrecke mit einer Länge von ca. 43km. Die Disziplinen waren Klettern, Schwimmen, Radfahren, Orientierungslauf, nochmal Radfahren, Bogenschießen, Kanufahren und Ausdauerlauf. Für die Mittelstrecke (79km) und Langstrecke (156km) war dieses Rennen gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft im Adventure Race.
Wir reisten am Vortag an und übernachteten im Zelt. Die Langstreckenläufer starteten bereits nachts um 5:00 mit Schwimmen im eiskalten Wasser. Unser eigener Start war zum Glück erst um 9:00. Alle Teams starteten zeitlich um ein paar Minuten versetzt.
Am Start - 0km



Wir hatten bereits im Vorfeld entsprechend unserer Fähigkeiten die Aufgaben im Team und unseren Rhythmus bzw. das geplante Tempo besprochen. Einer navigiert, der andere meldet uns bei den Kontrollpunkten an und ab.
Beim Klettern - 0,1km

Vor dem Schwimmen - nach 0,2km
Radfahren - nach 10km

Orientierungslauf - nach 15km
Kanufahren - nach 35km
Da es unser erstes derartiges Rennen war, waren wir gespannt auf unsere Leistung. Es zeigte sich bald, dass wir zwar körperlich bei einigen Disziplinen (Klettern, Schwimmen) unterlegen waren, vor allem aber als Team gut funktionierten und gegen Ende hin auf Grund unserer Ausdauer einiges gutmachten. Unser weiteres Plus sollten die Bonuszeiten sein, die man sich verdienen kann.
Auf der gesamten Strecke wird an allen Kontrollpunkten die Zeit gemessen. Bonuszeiten konnte man durch die Geschicklichkeits-Disziplinen (Klettern und Bogenschießen) erwerben. Die gesamte Zeit minus die Bonuszeit ergibt die gewertete Zeit, nach der die Platzierungen ermitteln werden.
Dank mäßiger Kletterleistung und sehr gutem Bogenschießen erhielten wir insgesamt 45 Minuten Zeitgutschrift! Nach insgesamt 5:30 Stunden erreichten wir das Ziel, mit der gewerteten Zeit von 4:45 Stunden waren wir überraschend vierter Platz in unserer Wertungskategorie :)
Im Ziel - nach 43km



























Sicher werden wir wieder einmal an einem ähnlichen Event teilnehmen.

Nur einen Tag später, nachdem ich mich ein bisschen erholt hatte, wollte ich mich wieder einmal im Wandern längerer Strecken probieren. So startete ich von Weimar aus mit dem Ziel Nordhessen in 5 Tagen zu erreichen. Das entsprach einer Strecke von ca 130km auf nahezu direktem Wege über Erfurt, den Nationalpark Hainich und Eschwege. Das Wetter war oft genauso mößig, wie es angekündigt war. Ich hatte natürlich mein Rucksackgewicht wieder minimiert, also nur Kleidung, meine Hängematte und eine Kleinigkeit zum Essen dabei.
Der sonnige erste Tag
Ich startete erst am zeitigen Nachmittag in Weimar und lief die 25km bis Erfurt quasi ohne Pause durch und übernachtete dort in einem Hostel.
Am zweiten Tag bot der Weg wenig Abwechslung, aber es gab meist leichten Regen. Eigentlich hatte ich vorgehabt im Freien zu schlafen, aber die Aussicht bei Regen draußen zu schlafen und meinen Unterschlupf wieder nass einpacken zu müssen war nicht nach meinem Geschmack. Da es ringsherum nirgendwo einen Gasthof gab (ja, ich war gefühlt abseits der Zivilisation), musste ich erst mit der Bahn nach Gotha fahren, übernachtete dort und bin dann mit dem Bus am nächsten Tag wieder auf die Strecke. Am dritten Tage ging es dann durch den Hainich.
Der verregnete dritteTag im Nationalpark Hainich

Kurzer Sonnenschein
 Durch den Hainich hindurch (das Wetter schien nicht besser zu werden), telefonierte ich wieder einige Herbergen an, aber keine in der Nähe meine Weges schien frei zu sein. Zu bequem bei diesem Wetter im Freien zu schlafen entschied ich mich dafür, die Strecke ungeplanterweise ein wenig abzukürzen und bin mit dem Bus 15km nach Eschwege gefahren. Dort schlief ich wieder in einem Hostel. Am nächsten Morgen startete ich die vorletzte Etappe zunächst nach Bornhagen und besuchte die dortige Burgruine Burg Hanstein.
Burg Hanstein
 Da mir der letzte Tag bevorstand, hatte ich auch keine Hemmungen mehr im verregneten Wald zu übernachten und richtete mir ein mumeliges Nachtlager ein. In den Bildern in drei Stadien zu sehen:

Ein guter Abstand der Bäume gefunden...
...die Hängematte gespannt...
... und regensicher abgedeckt.
Ich schlief recht gut in meiner Konstruktion, als es dann zeitig morgens (wie angekündigt) noch etwas mehr Wind gab, legte ich mich in einen direkt am Weg befindlichen Unterstand - zu der Zeit war noch niemand unterwegs und ich konnte nochmal die Augen schließen.
Am letzten Tag lief ich weiter Richtung Göttingen und erreichte gegen Mittag mein Ziel. Einmal mehr habe ich gemerkt, dass ich lieber und besser in den Bergen vorankomme als auf ebener Strecke. Dennoch bleibt mein Plan, dass ich irgendwann einmal Deutschland zu Fuß durchquere :)

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