Translator / Übersetzer

Samstag, 7. Dezember 2013

Die zwei Seiten der Wüste - San Pedro de Atacama

Liebe Weitentfernte, Ans-Herz-Gewachsene, Reiseinteressierte!
Heute schon wieder ein Post. Diesmal aus San Pedro de Atacama, auch wenn ich nur 2 Tage hier war.
Die 36-stündige Busfahrt überstanden, ein hostel für 10000 pesos gefunden (sogar Doppelzimmer zum Einzelzimmerpreis) wollte ich den Rest des Tages ein sand board ausleihen und nutzen (quasi snow boarding auf Sanddünen). Da es immer günstig sein muss und es nur ca. 4km entfernt war, bin ich mit meinem Board geschultert durch die Stadt und dann ins 'Valle de la muerte' (Tal des Todes) gelaufen. Bezeichnenderweise fragten mich 2 Bolivianer auf dem Weg scherzhaft, ob ich denn sterben wolle?!
Die Wüste und das Tal sahen interessant aus, das sand boarding hat auch Spaß gemacht. Da es in der heißen Nachmittagszeit war, habe ich nur 4 andere Verrückte in einiger Entfernung gesehen. Dennoch hatte ich hier nichts von der vielgespriesenen Magie des Ortes gespürt. Zurück ins Dorf wollte ich einen kürzeren Weg nehmen und dabei mehr vom Tal sehen. Ich musste jedoch Sandberge herauf und herunter (harter Sand der jedoch immer nachgab und rutschte). Ich folgte dem Lauf eines ausgetrockneten Baches, kletterte einen 4m tiefen ausgetrockneten Wasserfall herunter und  wieder herauf, als ich feststellen musse, dass ich einfach nicht weiter komme und beschloss umzukehren. Hier ein Tipp: selbst mit schön geformten Sandbergen sieht in der Wüste alles gleich aus. Dank meines Orientierungssinnes wusste ich stets mehr oder weniger die Richtung trotz etlicher Serpentinen, aber ich fand nicht mehr meinen Weg, den ich gekommen war. Mit noch 1,5 Litern Wasser in der trockensten Wüste der Welt möchte man keine weiteren Fehler machen. Ich erklomm unter Aufbietung aller Kräfte und mit Hilfe von vielen guten Mächten einen Sandkamm (wie gesagt, der Sand ist böse hart, aber nicht fest). Mein board rutschte/fiel auf der anderen Seite steil hinab. 2 Optionen: Ich opfere mein board, lasse es zurück und suche nach einem anderen Abstieg oder ich rutsche ihm hinterher. Kurz: es war das steilste was ich jemals hinunter gerutscht bin (definitiv mehr als 100% Gefälle). Ich bremste mit allem was meine Kleidung und mein Körper hergaben. Fazit: einige verlorene Haut an den Händen und Armen, zerrissene Hosen, Sand überall. Aber mit board in Sichtweite bekannter Pfade... ich verließ das Dorf zu Fuß und kam zu Fuß zurück. Danke!

Am nächsten Tag (vorgestern) fuhr ich mit dem Fahrrad 30km hin und zurück ins 'Valle de la luna' (Tal des Mondes', sieht aus wie eine Mondlandschaft). Hier habe ich tatsächlich viel bessere Schwingungen wahrgenommen und mich (trotz schmerzender Hände) wohlgefühlt. Ich möchte noch kurz ein Gespräch mit einem Touristenführer zitieren.
Ich: Can i also leave the valley taking this way?
Er: yes of course. It is forbidden for cars now, but you can.
Ich: And it is shorter to San Pedro?
Er: No, actually it is longer.
Ich: Ok, then i go back the same way.
Er: I think that is good. They also have some landmines around here.
Ich: (erstaunt, belustigt) Well, thanks for mentioning that!!! I really better go back the same way...

Danach bin ich an eine Ausgrabungsstätte einer Inka-Stadt. Aber recht unspektakulär. Habe mit den beiden Kassierern (ja, hier kostet alles Eintritt) dann die Fußball-WM-Gruppenauslosung angeschaut :)

Am Nachmittag habe ich eine Tour in die Salzwüste mitgemacht. Salzige Lagunen mitten im nichts. Auch Süßwasserseen. Einfach unglaublich und ungewohnt diese Anblicke für unsere europäischen Augen...

Ach, und die Sterne sieht man hier unglaublich klar und schön...

Soweit von mir, gestern ging es per Jeep 9h über die Grenze nach Bolivien, dann nach La Paz. Dort und am Titicacasee werde ich etwa 3 Tage verbringen.

Liebe Grüße aus der Wüste und einen schönen 2. Advent

Fotos:
1 Kirche San Pedro
5 valle de la muerte
5 valle de la luna
1 Inka-Ruinen
5 Salar de Atacama

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen