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Samstag, 7. September 2013

Auf dem Weg nach Süden zum Äquator

Inhalt des heutigen Blogs: Irkutsk und Baikal (13 Bilder), Peking (3 Bilder) Kuala Lumpur (7 Bilder).Heute versuche ich es knapp, ich will schließlich noch meinen letzten Tag in KL auskosten =)
Irkutsk ist eine kleine, niedliche, sibirische Stadt mit eher weniger klassischen Sehenswürdigkeiten. Erst etwa 350 Jahre alt dennoch eine der ältesten Städte Sibiriens. Besonders für Papa lade ich ein paar Fotos von 3 oder 4 Kirchen hoch. Die Angara (Foto), der einzige Abfluss des etwa 70km entfernten Baikal fließt in voller Breite durch die Stadt. Meine netten Gastgeber Masha und Roman haben mich vom Bahnhof abgeholt und fast das gesamte Wochenende mit mir verbracht. Sie waren die bisher am besten vorbereiteten Gastgeber die ich je hatte, obwohl ich ihr erster Surfer war.
Am Sonntag sind wir gemeinsam nach Ljistwjanka am Baikal (das ist eher ein Meer, man sieht das andere nahe Ufer nicht!) gefahren. Das Dorf ist inzwischen sehr touristisch und hauptsächlich reiche Russen, Deutsche und Japaner sollen sich da aufhalten. Da Roman freiwillig beim Bau eines Rundweges um den Baikal mitgebaut hat, kannte er die Gegend bestens und hat uns ein paar alte Pfade quer durch die sibirische Wildnis geführt. Ich hab den ganzen Tag ein Zelt von den beiden, Schlafsack, Isomatte und Proviant geschleppt. Nachmittags haben wir uns verabschiedet und ich bin den Rest allein weiter. Ich hab auch mal kurz im 3 Grad Celsius kalten Wasser gebadet. Getrunken habe ich immer aus den ebenso kalten kleinen Zuflüssen, klares, leckeres Wasser. Roman hat mir außerdem gezeigt, welche Nüsse und Beeren man gut essen kann.Schmale Pfade, bis zu 300m über dem Baikal, das klarste Wasser, das ich je gesehen habe (an manchen Stellen kann man bis zu 40m tief schauen) und sibirische Einsamkeit. Nirgendwo Handy-Empfang. Ich war unglaublich glücklich und zufrieden. Dafür gibt es keine Worte. Aber vielleicht könnt ihr es euch vorstellen, wenn ich erzähle, dass ich an einem langen Wandertag (sicher 40km berg-und-tal) mit einem Rucksack von 10-15kg abends mindestens 5km vor Enthusiasmus und Freude am Baikal entlang gerannt bin...Zelten am Baikal, Zähneputzen und waschen am Bach (Fotos), Feuer machen, essen und schlafen. Am nächsten Tag alles wieder zurück,  diesmal eine andere Strecke. Glücklich und müde. Die größten und gefährlichsten Tiere, die ich getroffen habe waren große Heuschrecken. =)
In Irkutsk ging ich durch die Stadt und traute meinen Ohren nicht: Da die Russen kaum englisch verstehen läuft auch tagsüber in der Stadt über Lautsprecher Musik wie zum Beispiel: 'I wanna fuck you like an animal'. Eingängig als Refrain gesungen, erfreuen sich die Russen vermutlich an der Melodie :D
Auf dem Flug nach Peking eine tolle argentinische Familie kennengelernt, wieder ein neuer Kontakt für Buenos Aires in nichtmal 2 Monaten :D
Müde in Peking angekommen. Nur ganz wenig auf englisch, selbst Broschüren am Flughafen haben nur englische Überschriften, Mitarbeiter am Flughafen und in Touri-Infos sprechen kein englisch. Verbotene Stadt besucht. Unglaublich voll, hauptsächlich Chinesen. Num mag ich ja ein toller Kerl sein, aber zu Beginn war es ja schon etwas unheimlich: alle Chinesen bestaunen einen, einige machten heimlich oder offensichtlich Fotos von mir, einige Gruppen von Mädchen und Familien fragten direkt mach Bildern von und mit mir... Eine Oma hat mich beim Essen direkt neben mir sitzend beobachtet und meine andere Physiognomie bewundert =)
Das erste Pekinger Bild zeigt übrigens die Sonne kurz vor Mittag. Ohne irgendeine Blende. Smog...Die Verbotene Stadt ist ok, aber nichts besonderes abgesehen von der Bauweise, finde ich. Der Straßenverkehr ist chaotischer als in Russland, da Motorroller auch einfach mal in die falsche Richtung auf der Straße fahren, die Straßen selbst sind besser, die Menschen im Straßenverkehr nehmen aber mehr Rücksicht und sind trotz des Chaos nicht so aggressiv wie die Russen oft. Es wird auch bei rot über riesige Kreuzungen gefahren, wenn man glaubt, dass man durchkommt =) Abends waren viele männliche und weibliche 'Schlepper' unterwegs, die einen wie zufällig kennenlernen und mit in eine Bar auf Bier oder Kaffee nehmen wollen. Ich vermute horrende Preise oder Diebesabsichten.
Nun saß mir auch wieder mal der Schelm im Nacken. Ich hatte restliches russisches Münzgeld (Wert von ca. 1 €). Ich habe es in der Straße an Leute verschenkt, die gelächelt haben. Einigen war das unheimlich, andere fanden es gut und haben gelacht als ich ihnen mit Gesten erklärt habe warum =) =) =) Was für ein Spaß ein paar Menschen eine Freude zu machen. Abends in der Stadt eine nette Chinesin (Couchsurferin) zum Essen getroffen.
Am Flughafen sollen mein Taschenmesser und meine Schere dableiben, ich finde eine nette chinesische Familie die mir das Zeug im Aufgabegepäck transportiert. 6h Flug nach Malaysia. Mein netter indonesischer Gastgeber Data arbeitet als Tierarzt. Temperatur 30 Grad Celsius rund um die Uhr. Sonnenuntergang und -aufgang passiert innerhalb von maximal 20 Minuten. Sehr multikulturell: komplett verschleierte Frauen und Muezin-Gesänge, hinduistische Tempel, viele Chinesen, Inder und Iraner. Und natürlich Touristen. Tropische Gewächse überall, teilweise Affen in den Parks, und in einem Fluss in der Innenstadt habe ich entweder einem 2-3m langen Waran oder gar ein Krokodil gesehen!!! Ach, und kleine Salamander finden sich auch überall.
Mit Studenten gemischter Herkunft aus Peking (Michael, Alba und Biman - siehe Foto) habe ich einen tollen Tag in den Batu-Höhlen und den Straßen KL's verbracht :D Viel Spaß euch bei der Weiterreise!
Fast jeder hier kann fließend englisch sprechen. Der Verkehr ist so verrückt wie in China, aber hier gibt es keine oder oft schlechte Fußwege.In Chinatown kann man fast alles kaufen, ich habe gestern nach ein paar Verhandlungen ein paar 'originale' Nike-Schuhe gekauft ("good quality, my friend, what do you need, i have it, Sir." - Zitate aus Chinatown)
Man kann hier viele verrückte Sachen sehen und machen (manche Fotos enthalten Hinweise). Und mittendrin ist
Euer Michael, Liebe Grüße...
PS: der letzte Tag in KL war schick. Habe die Nacht gleich durchgemacht in Gesellschaft von Tatjana (ebenfalls Reisende) und Data (mein Host) - siehe letztes Bild.

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